Recup

Montag. 8:15 Uhr. Noch verschlafen vom Wochenende schleppt man sich zum ersten Termin des Tages. Einziger Lichtblick: der Coffee-to-go vom Bäcker ums Eck. Mit dem aromatischen Heißgetränk in der Hand lässt sich jede triste Morgenstunde aufhellen und die Müdigkeit wird bis auf weiteres im Zaum gehalten. Was jedoch bleibt – der Becher. Jedes Mal.

Alleine in Deutschland werden jedes Jahr ca. 2,8 Milliarden Einwegbecher für Coffee-to-go verwendet und nach einmaligem Benutzen weggeworfen. 2,8 Milliarden Becher sind schwer zu begreifen, um es anders zu formulieren: 320.000 Becher werden pro Stunde(!) weggeworfen. Das hier Handlungsbedarf herrscht liegt, mit einem Blick auf die Zahlen, wohl auf der Hand.

Diesem Problem hat sich Recup angenommen.  Recup hat das Ziel, Coffee-to-go umweltfreundlicher zu machen und ein deutschlandweites Pfandsystem für Kaffeebecher einzuführen.

Das Recup-System ist eigentlich ganz simpel. Für 1€ Pfand bestellt man bei einem Recup-Partner einen Recup-Becher anstatt eines herkömmlichen Einwegbechers. Man nimmt den Kaffee mit auf den Weg und kann den leeren Becher deutschlandweit bei allen Recup-Partnern zurückgeben. Den Einsatz bekommt man natürlich zurück. So können unter anderem bis zu 11.000 t CO2, 43.000 Bäume und 1,5 Milliarden Liter Wasser eingespart werden.  Doch auch man selbst spart durch Recup, denn auf im Recup-Becher bestellte Getränke gibt es stets einen Preisnachlass.

Das Projekt wurde 2016 als reCup GbR  in Rosenheim gegründet und fusionierte 2017 mit dem Berliner Pfandsystem JustSwapIt.  Mittlerweile gibt es über 2000 Recup-Partner in ganz Deutschland und auch große Unternehmen wie VW in Wolfsburg, Dat Backhus oder Alnatura sind mittlerweile Teil des Projekts.

Dass es eine nachhaltige Überarbeitung des Coffee-to-go Konzepts braucht ist offensichtlich und Recup bietet eine Lösung. Die Ressourcen die jedes Jahr für Kaffee-Einwegbecher draufgehen sind enorm und das Konzept des Einwegbechers ist angesichts der Herausforderung, die wir im Umweltbereich zu bewältigen haben schlicht nicht mehr zeitgemäß.

Wir alle können einen Teil beitragen, um die Welt ein Stückchen nachhaltiger zu gestalten. Je mehr Menschen sich an Projekten wie diesen beteiligen, desto schneller wird der Umstieg auf Nachhaltigkeit gelingen und unnötiger Ressourcenverschwendung wird der Kampf angesagt.

Drei, Zwei, EI – Verpackungsfrei

Nicht jeder kommt in den Genuss direkt beim Erzeuger oder gar von den eigenen Hühnern im Hof mit Eiern versorgt zu werden, umso schöner ist es, wenn einem zumindest das Verpackungssparen leicht gemacht wird.

In vielen Supermärkten werden bereits Eier zur Selbstentnahme angeboten, sodass man seine Eier selbst nach eigenem belieben wählen kann. Dass dafür nicht jedes Mal ein Eierkarton herhalten muss, zeigt uns heute die MeiBox (Mehrweg Eier-Box) von Christoph Hönig. Nach langem tüfteln konnte er 2009 nicht nur seine kleine Box patentieren, sondern auch Lebensmittelmärkte für seine Idee des verpackungsfreien Eierkaufs gewinnen.

Diese Mehrweglösung löst somit den Eierkarton ab, der ein unrechtmäßig gutes Image genießt. So werden bei der Erzeugung mehr Energie und Wasser benötigt, als bei der ungeliebten Einwegplastiklösung, die vor allem immer wieder zu Ostern Anklang findet. Bei den meisten fungiert der Karton des Frühstückseis dann wahrscheinlich am Ende als Ofenanzünder und gelangt so als CO2 in die Atmosphäre.

Die MeiBox ist zwar auch aus Kunststoff (Polypropylen), aber der Hersteller garantiert eine 1 Millionenfache Wiederverwendungsmöglichkeit. Und dann? Das Material ist so gewählt, dass wenn einmal wirklich Schluss sein sollte, die Box sehr einfach von den zuständigen Abfallwirtschaftsorganen recycelt werden kann.

Wer jetzt Lust auf eine Eierspeise bekommen hat, der braucht nicht lange auf eine MeiBox warten, viele Supermärkte bieten Vorort ein Äquivalent an. Und wer schon dabei ist greift auch gerne zu den Eiern der Güteklasse 1 (Freilandhaltung) oder noch besser der Güteklasse 0 (Ökologische Erzeugung).

Wohl bekomm´s!

Graspapier außen Hui innen Heu

Wer im Supermarkt oder online einkauft muss sich in der Regel mit jeder Menge Verpackungen herumschlagen. Am schlimmsten sind die Plastikverpackungen und Sackerl. Aber auch Papier ist eine nicht perfekte Alternative und stellt eine Belastung für die Umwelt dar.

Aber kein Grund zu verzweifeln, es ist eine ökologischere Verpackungsart entwickelt worden: Graspapier! Durch den Umstieg von Holz auf Heu als Rohstoff für die Papier- und Kartonproduktion, können bis zu 75 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden! Selbst im Vergleich zu Recycling-Zellstoff, dass aus Altpapier gewonnen wird, ist der CO2 Ausstoß in der Produktion um 25 Prozent geringer. Außerdem werden bei der Produktion von Graspapier – im Vergleich zur herkömmlichen Papierproduktion – keine umweltbelastenden Chemikalien verwendet und nur 1 Prozent des Wasseranteils benötigt.
Um sich das besser vorstellen zu können: Für eine Tonne Graspapier werden nur 2 Liter Wasser benötigt, während man für 1 Tonne „konventionelles“ Papier über 5000 Liter Wasser verbraucht. Zusammengefasst würde also der Umstieg auf Graspapier die Öko-Bilanz verbessern, da CO2, Energie und Wasser, wie auch Transportwege gespart werden können, weil Gras ein regionaler, schnell nachwachsender Rohstoff ist.

Laut CREAPAPER, der Firma welche hinter der alternativen Papierart steckt, ist die Umstellung von Holz als Zellstoffquelle auf Gras oder Heu ohne Veränderungen oder zusätzliche Anlagen und Kosten direkt von der Papierindustrie auf deren vorhandenen Maschinen anwendbar. Daher würden vorhandene Zellstofffirmen keine ökonomischen Verluste in Kauf nehmen müssen.

Aus diesen Gründen verwenden immer mehr Firmen, darunter auch einige Supermärkte wie REWE oder Penny in Deutschland die neue Verpackungsvariante für Eierkartons oder Verpackung von Obst und Gemüse, um ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt auszuweiten.

Die Kartons und Verpackungen die man zurzeit in Supermärkten etc. entdecken kann, sind aber (noch) nicht zu 100 Prozent aus Gras gemacht, weil die daraus gewonnenen Fasern weniger bindungsfähig sind als „herkömmliche“ Holzfaser. Daher werden jetzige Verpackungen aus einer Mischung von Grasfasern und Zellstofffasern produziert. Die Mischung variiert von Produkt zu Produkt, dennoch ist diese Alternative nachhaltiger.

Trotzdem gilt: Wiederverwenden ist die umweltbewussteste Lösung!

Das Team Deutschland stellt sich vor

Hallo und herzlich willkommen zu unserer Vorstellrunde! Heute stellt sich vor: das Team Deutschland.

Wir – Nadine, Lukas, Delia, Marcel, Mona und Leonie – sind sechs Umweltsystemwissenschaftlerinnen, die es sich zur bescheidenen Aufgabe gemacht haben, unseren Planeten im Kampf gegen umweltschädliche Einwegverpackungen zu unterstützen. Als Ratgeber und Betreuer steht uns dabei Matthias Kuhnel  (The ReUse Project) aus Deutschland tatkräftig zur Seite.

Gemeinsam machen wir uns dafür auf die Suche nach, falls möglich, nachhaltigen Alternativen. Wir spezialisieren uns auf den Raum Deutschland und werden gründlich unter die Lupe nehmen, was unser Nachbarland für Ideen hat. Außerdem dürfen wir die Lieferantinnen von Spar Steiermark befragen und so direkt aus erster Hand erfahren, wo Verpackungen wirklich notwendig sind und wo wir eventuell an Erneuerungen tüfteln könnten. Wir freuen uns darauf, unser gesammeltes Wissen jeden Montag mit euch zu teilen! Also dann – bleibt dran und lasst euch inspirieren!

Klug entscheiden – Abfall vermeiden

Eine riesige Menge an Müll – ja die entsteht jedes Jahr in der Steiermark. Im Schnitt fielen nämlich laut kommunaler Abfallwirtschaft Steiermark im Jahr 2017 etwa 451 Kilo Hausmüll pro Person an.
Dies kann aber leichter geändert werden als so mancher vielleicht denken würde! Durch ABFALLVERMEIDUNG kann diesen Müllbergen entgegengewirkt werden.
Das Beste daran, in der Steiermark wird man bei der Abfallvermeidung auch noch in vielen Bereichen unterstützt.

G´scheit Feiern

Durch die Initiative „G´scheit Feiern“ sollen Veranstaltungen in „Feste ohne Reste“ verwandelt werden. Verzichtet man auf Einweggeschirr und Portionsverpackungen, werden regionale Produkte verwendet und wird auf sanfte Mobilität gesetzt, d.h. werden einige Vorschriften bei der Planung des Festes erfüllt, dann kann man sogar eine Förderung beantragen. Zusätzlich stehen die RegionalbetreuerInnen der steirischen Bezirke bei der Planung hilfreich zur Seite.
Hier zum Infofolder: G´scheit Feiern

Tipps zur Abfallvermeidung

Unter dem Motto „Klug entscheiden – Abfall vermeiden“ wurde eine Broschüre mit 10 Tipps zur Abfallvermeidung veröffentlicht. Dadurch erspart man sich nicht nur das mühsame Zusammensuchen von Informationen, sondern erhält leicht umsetzbare Denkanstöße, wie man jeden Tag bewusst Müll vermeiden kann. Die Broschüre mit den 10 Tipps und einer detailreichen Ausführung und Umsetzungsmöglichkeiten gibt es gratis zum Download: 10 Tipps zur Abfallvermeidung

Reparaturprämie

Weiters setzt die Steiermark auf Ressourcenschonung! So wurde Anfang des Jahres 2019 eine sogenannte Reparaturprämie eingeführt. Es handelt sich um eine Förderung der Reparatur von Elektro-Haushaltsgeräten. Jeder und jede Person mit Hauptwohnsitz in der Steiermark konnte diese beantragen. Ausgenommen waren Personen mit Hauptwohnsitz in Graz, da Graz über eine unabhängige Reparaturprämie verfügt. Das Land Steiermark stellte insgesamt einen Betrag von 80.000 Euro zur Verfügung. Das defekte Gerät konnte in jedem im Reparaturführer gelisteten Reparaturgeschäft wieder auf Vordermann gebracht werden, und es konnte eine Förderung von bis zu 100 Euro bezogen werden.
Das Projekt war ein voller Erfolg, denn schon am 26.04.2019 waren die verfügbaren 80.000 Euro zur Gänze abgeschöpft. Die Reparaturprämie leistete einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und Ressourcenschonung, denn insgesamt konnte die Lebensdauer von mehr als 1000 Geräten verlängert werden.
Es ist zu hoffen, dass die Reparaturprämie wieder aufgenommen wird!

Euer Team Steiermark

Was nix kostet ist nix wert!

Dieses Sprichwort kennt bestimmt jeder, aber wie bei jedem Sprichwort sollte man auch dieses nicht verallgemeinern. Den Beweis dafür liefert der Kostnixladen in Gratkorn im Norden von Graz. Die Initiative zu diesem Projekt ergriff die Pfarre Gratkorn vor fünf Jahren.

Was bietet der Kostnixladen?

Im Kostnixladen gibt es allerlei Gegenstände und sogar „gerettete Lebensmittel“. Bis zu drei Gegenstände kann ein Kunde, im Kostnixladen auch Beschenkter genannt, bei seinem Besuch kostenlos mit nach Hause nehmen. Mit einem steirischen Familienpass sogar noch mehr. Diese Gegenstände werden von anderen Besuchern, auch Schenker genannt, zum Kostnixladen gebracht und dort von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen entgegengenommen und ausgestellt. Um Missbrauch vorzubeugen, gibt es einige Regeln, die sich einerseits auf die Schenker, andererseits auf die Beschenkten beziehen. Die Anzahl der Dinge, die ein Schenker zum Kostnixladen bringen darf, ist auf maximal zehn beschränkt. Diese sollen sich in einwandfreiem und funktionstüchtigem Zustand befinden. Der Beschenkte sollte darauf achten, dass er nur Artikel mitnimmt, die er auch wirklich selbst benutzen möchte. Diese Spielregeln gibt es, damit der Kostnixladen nicht in weggegebenen Gegenständen erstickt und auch nicht Opfer von professionellen Schnäppchenjägern wird. Alle Regeln sind auf der Homepage des Kostnixladens aufgelistet.

Alles, was wir brauchen, gibt es schon

Die Wertschätzung gegenüber noch verwendbaren  Dingen, sowie auch die Wertschätzung gegenüber Menschen, die Gegenstände weiterverwenden oder diese zur Weiterverwendung zur Verfügung stellen, wird im Kostnixladen sehr groß geschrieben. Damit ist  ein gewisser sozialer Aspekt verbunden, allerdings ist der Grundgedanke des Kostnixladens, Konsum zu vermeiden und den Reuse-Gedanken in den Vordergrund zu stellen.

Kostnixladen Gratkorn

Abfallvermeidung leicht gemacht – Buglkraxn macht´s möglich!

Reduce – Aus „Einweg“ mach´ „Mehrweg“!

Wer bevorzugt denn nicht einen schönen Porzellanteller und ein tolles Besteck gegenüber der Wegwerfvariante? Ich auf jeden Fall! Möchtest du die Mengen an Müll, die durch Wegwerfgeschirr entstehen, bei der nächsten Feier vermeiden, gleichzeitig die Qualität des Festes steigern und zusätzlich etwas Gutes für die Umwelt tun? Dann ist der Verein „Buglkraxn“ in Leoben genau der richtige Ansprechpartner. Dieser Verein macht den Umstieg von „Einweg“ auf „Mehrweg“ sehr einfach! Einerseits kann man bei ihm kostengünstig und unkompliziert Geschirr ausleihen, andererseits kann man noch zusätzlich ein sogenanntes Geschirrwaschmobil ausborgen, damit es zu keinen Geschirrengpässen kommt und immer für blank polierte Teller und sauberes Besteck gesorgt ist.

Wie kann man sich ein Geschirrwaschmobil vorstellen? Es handelt sich um einen Anhänger, in dem sich zwei Industriespüler befinden. Eine Grundausstattung an Tellern und Besteck ist im Preis inbegriffen.
Egal ob man ein Fest für 20 oder 200 Leute plant, von Besteck über Teller bis hin zum gesamten Tafelservice, bei Bugelkraxn kann man sich alles ausleihen. Zusätzlich kann man das Geschirr einfach wieder ungewaschen zurückgeben. Praktisch!
Kommst du aus dem Bezirk Leoben, dann hast du Glück, denn dann kannst du für das Ausborgen von Geschirr, Besteck und Bechern sogar eine Förderung beantragen.

Reuse – Weggeworfen wird nichts!

Das ist aber noch nicht alles! Der Verein Buglkraxn verwaltet nicht nur den Geschirrverleih und das Geschirrwaschmobil. Nein, zusätzlich betreibt er ein ReUse Geschäft. Ein Geschäft, in dem Waren verkauft werden, die gerade noch die Kurve gekratzt haben und nicht im Müll gelandet sind. Diese Gegenstände, ob Möbel, Haushaltswaren, Bücher oder Dekorationsgegenstände, haben eine zweite Chance bekommen, um noch weiter treue Dienste zu leisten. Werden Gegenstände aus zweiter Hand gekauft, wird nicht nur Müll vermieden, sondern jedes Ding, das wiederverwendet wird, muss nicht nachproduziert werden.
Solltest du etwas bei dir zuhause herumliegen haben, das du nicht mehr verwendest, es aber noch funktionstüchtig und zu schade für den Müll ist, dann ab damit zur Buglkraxn! So einfach geht´s!

Mehr Informationen zum Geschirrverleih, dem Geschirrwaschmobil sowie dem ReUse Geschäft findest du hier: Buglkraxn

Manchmal denkt man, alleine nicht viel verändern zu können, aber das ist nicht wahr, denn: „Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern“ – Stefan Zweig.

Euer Team Steiermark

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