Hut und Stiel können richtig viel!

Hättest du gerade auch so richtig Lust auf gebratene Austernpilze?

– “Ziri, wie züchtet man Austernpilze?”

 ”Austernpilze kann man auf fast jeder Laubholzart vom Weichholz bis zum Hartholz, auch auf Getreidestroh und anderen zellulosehaltigen Nährstoffen, bis hin zum Zeitungspapier züchten.” 

– Hmm…leider habe ich keines dieser Dinge zur Hand. 

 “Eine noch smartere Idee wäre Kaffeesud. Probier’s doch mal damit!”

– “Ok, danke Ziri!” 

Wait a minute- hat sie gerade wirklich Kaffeesud gesagt?!

Auf diese geniale Idee kamen die zwei Studenten Florian H. und Manuel B. und gründeten somit im Mai 2015 das Jungunternehmen und die “die Kleine Stadtfarm” Hut und Stiel, die sich im Herzen Wiens befindet. Es handelt sich hierbei jedoch um eine ganz spezielle Farm- es sind nämlich keine Kaffeeplantagen aufzufinden, sondern nur Kaffeesud aus dem Gastronomiebereich, Hotels und Co.

Da Kaffee in einer Stadt wie Wien mit einer so langen Tradition unendlich verfügbar ist, war es den Beiden ein Anliegen, “aus dem Abfallprodukt wieder etwas sinnvolles zu machen, Lebensmittel zu produzieren und etwas zu bewirken.”
Anstatt den Kaffeesud zu entsorgen, wird er dreimal die Woche von den beiden Studenten mit dem Lastenfahrrad abgeholt. Bearbeitet wird er dann im eigenen Labor im 20. Bezirk. Im Mischraum wird das “schwarze Gold” angeliefert, danach wird es mit Kaffeehäutchen, Kalk und Pilzmyzellen verschmischt. Das fertige Substrat wird in Säcke abgefüllt und dann in den Inkubationsraum gebracht- dort wird der Frühling simuliert. Drei bis vier Wochen lang durchwächst der Pilz das Kaffeegemisch. Dort ist es finster, warm, es gibt einen hohen Kohlendioxidgehalt und die Luftfeuchtigkeit ist niedrig. 

Drei Wochen später werden die Pilze in den Fruchtungsraum gebracht. Sie entwickeln hier all ihre Pracht und es werden ihnen die Bedingungen vom Herbst vorgespielt: 15 Grad Celsius, der Sauerstoffaustausch ist hoch, das Kohlendioxidgehalt ist niedrig und es ist viel Frischluft vorhanden.

Nun ist der Prozess abgeschlossen und aus dem Kaffeesud entstehen schlussendlich die g’schmackigen Austernpilze.

Zurzeit verkaufen die Jungs stolze 40 kg Pilze pro Woche, wollen sich aber auf 80-100 kg steigern. Großteils der Nachfrager sind Gastronomiebetriebe und aus dem Rest, der nicht verkauft werden kann, stellen die Beiden Sugo, Pesto, Aufstriche und vegane Würstel her. “Der verwendete Sud wird von Regenwürmern zu Kompost verarbeitet, so schließt sich der ökologischer Kreislauf.”

Lebensmittel werden also lokal produziert und es werde keine weiten Wege zurückgelegt. Wichtig ist den beiden Studenten, dass die Lebensmittel ressourceneffizient produziert werden. Hut und Stiel wurde sogar mit dem Vienna Award von der Wirtschaftsagentur ausgezeichnet.

Wenn du also Interesse bekommen hast, mehr über Hut und Stiel zu erfahren, oder eine ihrer Delikatessen probieren möchtest, dann schau doch einfach bei ihrem Pop-up Café in der Alserbachstraße 4, 1090 Wien vorbei. Die Bestellung von den Produkten ist auch via https://hutundstiel.bigcartel.com/ möglich. 

Dein Wiener-Glumpat Team Irene,Anna,Tanja,Klara und Olivia

Quellen: 

https://hutundstiel.bigcartel.com/info

https://www.stadtlandwirtschaft.wien/betrieb/4873149/hut-stiel

https://openhouse-wien.at/en/hut-und-stiel.html

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